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Rechte der Pflegekinder

Pflegekinder haben die gleichen Rechte, wie alle anderen Kinder. Diese sind in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten. Für Pflegekinder ist der familiäre Schutz durch die Herkunftsfamilie nur noch teilweise oder nicht mehr gegeben. 

Für die Pflegekinder bedeutet dies, dass sie unter anderem ein Recht haben auf…
  • Kind sein zu dürfen - Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse, - Beziehungen entwickeln, Kontinuität/Verlässlichkeit erfahren, Entwicklung und Förderung erhalten
  • Familie - Familie gibt Nähe, Geborgenheit, Bezugspersonen, Sicherheit, Normalität
  • Berücksichtigung seiner Lebensgeschichte - jedes Pflegekind trägt seinen persönlichen Rucksack mit allen Erfahrungen, die es bis dahin gemacht hat; – dies erfordert Rücksichtnahme, Verständnis  und Akzeptanz
  • Erwartungen, denen das Kind entsprechen und Forderungen, die das Kind erfüllen kann - die Kinder dort abholen, wo sie stehen, ihnen Zeit und Raum geben, nicht überfordern
  • Hilfe auf Bewältigung seiner Schwierigkeiten - individuelle Unterstützung und Förderung des Pflegekindes
  • Akzeptanz seiner Bindungen - das Anerkennen der Bindungen zur Herkunftsfamilie auf der einen Seite und auch das Anerkennen der Bindungen zur Pflegefamilie auf der anderen Seite, Vermeidung des Entstehens von Loyalitätskonflikten beim Kind
  • Umgang zur Herkunftsfamilie - Eltern, Geschwister, Verwandte, andere wichtige Bezugspersonen
  • Schutz der Geschwisterbeziehungen - nicht immer können Geschwister gemeinsam untergebracht werden, daher ist die Beziehung zueinander zu fördern und zu ermöglichen
  • Betrachtung seiner Herkunft - Biografiearbeit – Wer bin ich? Wo komme ich her? Warum lebe ich in einer Pflegefamilie? Warum kann ich nicht bei meiner Familie leben? – Altersgerecht und von Beginn an mit dem Pflegekind dazu sprechen
  • Bildung - Zugang zu Krippe, Kita, Schule und Freizeitangebote
  • beschützt zu werden - keine Anwendung von Gewalt, Missbrauch und Misshandlung
  • auf Mitsprache und Beteiligung - im Hilfeprozess, bei der Umgangsgestaltung, im Alltag
  • eigene Wünsche und eigenen Willen - sagen zu dürfen, was es möchte, Gehör zu finden, ernstgenommen zu werden
  • auf Hilfe solange sie benötigt wird - auch über das 18. Lebensjahr hinaus